Bericht aus Berlin: Ahmed Al Samarraie, Leiter des DHV-Haustadtbüros
Ahmed Al Samarraie ist eingetragener Lobbyist im 'politischen Berlin' und ist seit letztem Jahr als Leiter des DHV-Hauptstadtbüros dort für die Belange des Holzfertigbaus aktiv. Nachfolgend gibt er einen aktuellen Stand seiner vielfältigen Tätigkeiten (und nicht nur in Berlin) wieder.„Themenschwerpunkte der letzten Wochen waren verschiedenste Sitzungen, Gremien, Hearings und Treffen zu den Aspekten ‚Serielle Sanierung‘, ‚Runder Tisch serielles, modulares, systemisches Bauen (smsB) des Bundesbauministeriums‘, ‚Charta Holz 2.0‘, ‚Redaktionelle Mitarbeit beim MuP-Verlag‘, ‚MHolzBauRL‘, ‚VOC‘, ‚Networking – Estnische Delegation zu Besuch in Stuttgart‘.
Es war ein ereignisreiches Frühjahr bisher, unter anderem mit Fortbildungen bei den Erfa-Gruppen, sowohl beim ZMH in Willingen zum aktuellen Stand von VOC und den dazu gehörenden Regularien am 14. März in Präsenz als auch zur Seriellen Sanierung mit Schwerpunkt Technik bei der 81fünf Erfa-Gruppe unter Leitung von Daniel Kuhn am 10. April online. Des Weiteren ein Networking beim englischsprachigen zweieinhalbstündigem Vortrag mit vielen Fragen zum Thema Serielle Sanierung -Rahmenbedingungen und Technik, für eine estnische Delegation in Stuttgart am 11. April, organisiert von der Deutsch-Baltischen Außenhandelskammer.
Hinzu kamen zahlreiche Termine sowohl online als auch in Präsenz in den verschiedenen Working-Groups des Runden Tisch smsB, wo es unter anderem darum ging, eine Definiton für serielles, modulares und systemisches Bauen zu entwickeln, um damit eine Grundlage für weitere Verwendungen zu schaffen.
► Kurz-Definition ‚Serielles, modulares und systemisches Bauen‘: „Serielle, modulare und systemische Bauweisen (sms-Bauweisen) sind Bauweisen, bei denen großteilige Wand-, Decken-, Boden-, Dach- und Fassadenelemente oder raumbildende Module bzw. Raumzellen werkseitig vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengefügt oder montiert werden. Die Vorfertigung ist industriell geprägt und zeichnet sich durch standardisierte, (teil-) automatisierte, serielle (wiederholbare) und güteüberwachte Fertigungsschritte aus; sie findet in der Regel Gewerke übergreifend statt. Den Bauweisen liegen digitalisierte und integrierte Planungs- und Fertigungsprozesse zugrunde. Es lassen sich im Neubau und der Sanierung unter Berücksichtigung von Umfeld- und Umweltbedingungen Effizienz-, Qualitäts-, Nachhaltigkeits- und Kostenpotenziale heben.“
Außerdem wird aktuell in Unterarbeitsgruppen an einem Ausführungserlass gearbeitet, der sich überwiegend an kommunale Planungsabteilungen wenden wird, mit Themenschwerpunkten wie Gewerke übergreifende Ausschreibung, Komplettvergaben und Umstellung der Zahlungsmodalitäten. Hinzu kommen Fragen der passgenauen Förderkulissen sowie der Finanzierungmodalitäten , insbesondere die der Zahlung von Teilleistungen und den dazu gehörenden Sicherheitsleistungen, – dieser Bereich stellt eine wichtige Thematik bei den bei unseren Betrieben üblichen hohen Vorfertigungsgraden dar.
In den Sitzungen der Charta Holz 2.0 ging es vorrangig um die Branchen-Initiative „HOLZ RETTET KLIMA„, des Weiteren auch um einen Planungsleitfaden, der vor allem Architekten, Ingenieure und andere Planer adressiert.
Im letzten Herbst wurde der Leitfaden „Serielle Sanierung“ maßgeblich von mir entwickelt – dieser wurde später allen DHV-Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Punkt waren die Auseinandersetzung zur aktuellen Ausgabe des DGNB-Kriterienkatalogs, insbesondere den Besonderheiten bei der Innenraumluftqualität bei Holzbauten. Positiv, dass die holzeigenen Terpene bei Holzgebäuden demnach aus dem Ergebniss der Emissionsmessung herausgelassen werden können, befremdlich ist dagegen die DGNB-Definition des Holzbaus.
Weitere Maßnahmen meiner Tätigkeit waren u.a. Stellungnahmen zur Muster-Holzbaurichtlinie, Eingaben an den Ausschuss für Innenraumluft (AIR) bezüglich Terpenen und Aldehyden und ein sehr gut besuchtes Parlamentarisches Frühstück der Plattform Forst und Holz mit reger Diskussion zur aktuellen und zukünftigen Rohstoffsicherung.
Anbei noch die erste von künftig im zweimonatigen Rhythmus erscheinende Kolumne des DHV, die ich für den Münchner MuP-Verlag für die Magazine „Modernisierung“ (12 x jährlich mit Wechselmagazin) und Immobilienverwaltung (6 x im Jahr) schreiben werde und die an die Wohnungswirtschaft adressiert ist. Hier wollen wir den Holzfertigbau – und vor allem den DHV mit seinen professionellen Mitgliedsbetrieben – näher in den Fokus dieser Magazine rücken. Insofern eine gute Chance, einerseits über unsere eigenen Themen zu informieren, andererseits über Inserate von DHV-Mitgliedsbetrieben auf einzelne Unternehmen auch aufmerksam zu machen.